In der naßkalten Jahreszeit senken Haslacher
wie viele Menschen, wenn sie draußen sind, ihren Kopf mit leicht eingezogenem
Genick eher Richtung Boden. Der Himmel ist ja grau und um einen herum ist es
ungemütlich. Auf dem Boden draußen kann man dann alles Mögliche sehen. Ich
schätze mal ziemlich viel ärgerlichen Müll und Abfall. Aber auch – gerade
jetzt in diesen Tagen – noch anderen Abfall: bunte kleine und größere
Laubblätter.
Je nach dem, wie betoniert die Umgebung ist,
in der man gerade kopfgesenkt geht, liegt kaum, weniger oder sogar viel Laub -
und je nach dem, wie eifrig die Menschen mit ihren Laubrechen waren. Laub
erinnert einen natürlich an die vielfältigen Grün- und Brauntöne der Blätter,
als die noch im Baum hingen; an die goldenglänzenden Momente, wenn die Sonne
einen fast entlaubten Baum durchstrahlt und an die Freude der Kinder, wenn sie
in einen großen Laubhaufen springen, oder an unsere tiefe Beseeltheit, wenn wir
durch ein vom Laub ganz und gar bedeckten Wald gehen.
Laub und die gefallenen, langsam verfallenden
Blätter erinnern natürlich auch an die schmerzliche Vergänglichkeit des Lebens:
dass wir gebrechlicher werden, irgendwann, dass andere sterben und gehen; dass
alles irgendwie vergeht und nicht ewig bleibt, auch das Glück. Die meisten
Bäume lassen ihre Blätter fallen, weil sie sich für den Winter rüsten. Es wird
kalt werden und es wird für die Wurzeln spürbar weniger Wasser geben. Das
wenige Wasser im Baum darf nicht auch noch auf den Blätter verdunsten. Der Baum
braucht es überlebensnotwendig für sich. So gerüstet kann der nächste Frühling
kommen.
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