Sonntag, 21. April 2013

Gefunden: Lebendige Steine



Ansprache zur Konfirmation 2013 (21. April 2013)

Endlich gefunden!
Endlich gefunden! Suchen und Finden hat ein Ende. Keine Rede, keine Worte mehr darüber. Sondern: endlich gefunden. Egal wie die Suche war. Endlich gefunden! Endlich gefunden: lebendige Steine, lebendige Konfirmanden, Euch. So wie der Mann mit der Perle: Endlich Perle gefunden! So funkelnd, so glänzend, so schön die Perle ist. So richtig wertvoll und kostbar ist an ihr, dass sie gefunden wurde, dass sie endlich gefunden wurde.
Das Wertvollste ist, dass Gott einen findet und dass man Gott findet. Ab und zu. Das Wertvollste für euch ist, dass Gott euch gefunden hat und dass ihr Gott gefunden habt. Jetzt. Jetzt ist Konfirmation. Ein kostbarer Moment, wie eine Perle: Eine gegenseitige Suche mündet in ein gegenseitiges: gefunden!
Endlich gefunden, auch wenn Menschen nur ahnen können, was das heißt Gott zu finden und von ihm gefunden zu werden.

Edelsteine
Steine sind Mineralien und Mineralien sind Kristalle und Kristalle sind wunderschön, jeder - wenn man wie Gott genau hinschaut, wie Gott mit einem liebenden Blick. Jeder Stein ist ganz genau angeschaut faszinierend, kostbar, wunderbar, einzigartig, seine ganz eigene Lebendigkeit wie eingefroren, wie festgehalten. Ein faszinierendes Lebensmosaik, ein wunderbarer Bauplan, ein Art kleine Symphonie. Jeder Mensch ist in Gottes Augen faszinierend. Jeder Konfirmand ist in Gottes Augen faszinierend, kostbar. Ihr seid es!
Bei euch sehe ich das, dieses faszinierende Ineinander von eurem Leben und Gottes Leben, heute vielleicht ganz deutlich, aber eigentlich schon immer, seit ihr geboren und gedacht seid.
Ein feines, kostbares Mosaik von Gottes Leben und eurem Leben. Heute an eurer Konfirmation wird dies als Augenblick festgehalten.

Eure Specksteine
Mit euren Händen und auch vorher mit euren Gedanken habt ihr euren Speckstein bearbeitet, so wie jeder von euch ist, recht verschieden. Jeder von euch hat aber sich selbst, weil mit seinen Händen und mit seinen Gedanken, in den Stein wie eingetragen. Und ihr habt euren Konfirmandenspruch aus der Bibel in euren Speckstein hineingebracht, gemeißelt, geschliffen, geschrieben. Gottes Wort für euch. Und so wurde in eurem Stein beides verbunden: Gottes Wort und Leben - und euer Händewerk und Leben:
Christ hat sich wie in der ganze Konfi-Zeit auf das Wesentliche konzentriert. Minimalistisch belässt er die Form des Steines, hat ihn ein bisschen geschliffen und mit einem Kreuz deutlich gekennzeichnet. An dieses Kreuz trägt Jesus Christus unsere Last. Wir, die anderen werden entlastet und können dann wiederum andere auch entlasten. Bei aller gebotenen Coolness hast du, glaube ich, schon den Blick für die Lasten des anderen, und ich wünsche dir, dass du auch immer jemanden hast, der dich mitträgt. Jesus verspricht dir das.
Ein Ich-Bin-Wort von diesem Jesus haben drei Konfirmanden als Spruch ausgesucht und damit sich selbst in Beziehung zu ihm gesetzt. Er soll euer Licht sein. Pascal hat in seiner zurückhaltenden Art einfach Kerze und Sonne,  zwei Symbole für wärmendes Licht, auf seinen Stein eingeritzt, den Stein hat er ganz belassen. So soll sich in dein Leben Gottes Licht hineinzeichnen. Samira hat sich bei ihrem Stein ganz auf die Sonne konzentriert, sie überstrahlt alles und umfasst so deinen Stein und dich. Die Sonne strahlt ganz lebendig, so wie du. Annalena hat dem Stein mit viel Arbeit eine ganz neue Form gegeben, eine Glühbirne, filigran mit Gewinde und Glühdraht. Du warst immer sehr bereitwillig bei allem dabei, offen, Jesu Licht für dich auch in ganz nah im Alltagslicht zu sehen und zu spüren. Euch dreien wünsche ich, dass - in welcher Form auch immer - die Nähe Jesu so bei euch ist, dass alles Dunkle vertrieben wird
Für Lukas ist auch die Sonne wichtig, aber die auf seinem Weg. So hat er eine klitzekleine Geschichte auf seinen Stein geritzt, mit Baum, aber ohne sich selbst. Zurückhaltend still habe ich dich erlebt. Aber vielleicht stehst du ja wie am Anfang des Weges, den man auf dem Stein sieht.  Möge dir wirklich gelingen, was du dir vornimmst. Gott ist bei dir und hält dich und deine Geschichte sicher in seinen Händen.
Etwas ganz Gegenständliches hat Nico aus seinem Stein gemacht. Die Form vom Stein blieb und mit der Maschine vom Opa hast du vorne ein Art Einwurfschlitz in den Stein ein gefräst. Aus dem Stein wurde ein Postkasten. Etwas, worin man was wirft. Ich nenne das Ding mal Sorgenkasten und wünsche dir, dass du dir so Gott vorstellst, dass du all deine Sorgen in und auf ihn werfen kannst und du dann wieder sorgenfreie bist; so bewahre er dir deine Fröhlichkeit.
Alle erkennen diesen Gegenstand auf den ersten Blick. Ein Handy. Schlagend einfach, fast trocken und pointiert von Finn gestaltet. So wie du bist. Deinen Stein hast du dir handlich gemacht, fast für die Hosentasche; ein griffbereiter, anrufbarer Gott. Das will Gott sein. Er will genau dann greifbar sein, wenn man ihn braucht. Das hoffe ich für dich, dass Gott auf dem Display erscheint, abnimmt, zuhört und dir hilft. Loben kannst du ihn ja durch einen Rückruf.
Die Lebenserfahrung, dass man im Dunkeln ist und Hilfe von Gott her braucht, die malt Psalm 23 in vielen Bildern. Patrick und Pascal haben daraus ein Bild aufgegriffen und ihren Stein damit gestaltet. Gott als Hirte, der einem das Wichtigste gibt. Für Patrick ist dies ein Hirtenstab, der oben leuchtet und so dich sicher und beschützt führt. Pascal hat in ganz feiner Arbeit ein kleines dreiseitiges Lebensprogramm daraus gemacht: Ein Mensch braucht immer ein Hobby (bei dir Musik), Bildung (ein Buch) und einen Beruf (dein Wunsch: Arzt). Ich wünsche euch beiden, dass es euch nie fehlt mag an dem, was ihr nötig habt: An Schutz, an Zielen, an Sinn und Licht.
Drei Konfirmanden wissen auch um das Dunkle. Und darum, dass man es überwinden muss.  Zwei davon haben für diese Überwindung und für das Gute die Sonne als Symbol in ihren Speckstein eingeritzt. Jens lässt seine Sonne wie an der Spitze eines Berges den ganzen Stein wie überfluten und das Böse rechts unten wird ganz an den Rand gedrängt. So positiv habe ich dich auch wahrgenommen. Auch Anna lässt ihre Sonne den ganzen Stein überstrahlen, so sehr, dass die Strahlen den ganzen Stein wie umfassen; die Sonne selbst hat zwei Teil: Das Gute und Böse stehen sich gegenüber, aber durch die Strahlen scheint nur das Gute seine Wirkung zu haben. Ganz glatt hast du, Anna, den Stein gemacht, ich glaube, das unter deiner manchmal eher rauen Art, viel gutes Herz wohnt. Lisa hat für den Sieg des Guten über das Böse mit viel Arbeit aus ihrem Stein eine neue Form, eine Faust gemacht, deren Daumen nach oben zeigt und so was wie: „Prima, Top“, sagt. Er passt zu deiner lebhaften, fröhlichen und direkten Art. Daumen hoch von Gott zu dir. Euch dreien wünsche ich, dass Gott das Gute in euch und für euch immer bewahrt.
Emil hat wie Anna auch ein Körperteil auf seinem Stein verewigt. Er hat den Stein belassen und ein Auge in ein Dreieck eingeritzt. Es soll Gottes dreieiniges Auge sein. Es sieht ins Herz, in deins. Du hast das Dreieck, in dem das Auge ist, herausgearbeitet. Gott geht aus sich heraus, lebendig zu uns und sieht in unser Herz. Emil war cool, die ganze Zeit, aber nach kurzer Aufwärmphase spürt man eine herzliche Nähe. Ich denke Gott freut sich beim Anblick deines Herzens.
Eine Hand haben drei Konfirmanden bei unterschiedlichen Sprüchen in ihren Speckstein hineingestaltet. Jonas hat eine Hand auf den Speckstein eingeritzt. Dana hat zwei Hände den Speckstein oben umfassen lassen und Fee hat den ganzen Speckstein von Händen halten lassen.  Die Hand von Jonas liegt wie auf seinem Speckstein. Als müsste der noch bearbeitet werden, wie stünde das Werk noch bevor. Du ähnelst ein bisschen deinem Stein, und du bist schon am Werk mit dir selbst, meistens eher still. Ich wünsche dir von Herzen, dass Gott mit dir in aller Entfaltung ist. Fees Speckstein ist ganz klein geworden, aber geschliffen und schön. Er könnte in Hosentaschen passen und dich immer begleiten, dich immer erinnern, dass Gott zuerst mit Taten und Wahrheit dich liebt und du daraus lieben kannst, auch andere Herzen umfassen kannst, wie Gott deines. Wert bist du es allemal. Danas Stein wirkt vollkommen ursprünglich und rau, so wie du nach außen auch bist. Aber dann werden die Hände sichtbar, wie sie von oben sich zum Segen und zum Schutz auf den Stein legen; auf dich legen sich Gottes Hände (ohne Nagellack) und segnen dich und dann kannst du (mit Nagellack) zum Segen für andere werden.
Sabrina hat auch eine Hand aus ihrem Stein gemacht, aus dem ganzen. Es ist die Hand eines Engels, der sie beschützt. Dabei steckt in der Hand noch ablesbar die ursprüngliche Form des Specksteins. So ist es mir auch ergangen, dass ich in den letzten Wochen in dir nach und nach eine sehr liebenswerte Sabrina entdecken durfte. Engel und von ihnen behütet zu werden, ist noch zwei Konfirmanden wichtig. Saskia hat  sich selbst zwischen zwei Engel auf den Stein geritzt. Der Stein wirkt wie ein Weg mit Ausrichtung, mit Ziel. Dir ist der Weg wichtig. Sophia wollte eigentlich die Form ihres Steins gar nicht verändern. Sie hat dem Stein einen Kopf und vor allem  ein Gesicht gegeben. Das Gesicht wendet sich dir zu und du hast es sehr anmutig gestaltet. Etwas widerständig wie ein Steinblock kommst du einem manchmal vor, aber im Grunde hast du auch so ein Gesicht. Ich wünsche euch dreien, so unterschiedlich ihr seid, dass ihr im Leben immer wieder auf Gesichter, Wege, Hände trefft, die euch engelgleich behüten. Gott schenke euch das.
Joschka hat seinem Speckstein extrem und mit viel Arbeit eine ganz neue Form gegeben und er hat seinen Spruch in ein Bild gefasst: Es ist ein Schild, das das abwehrt, was dich grauen und entsetzen lassen könnte und das dir so Trost und Mut schenkt. Deinen Namen hast du aus Versehen nicht ganz auf das Schild bekommen, ein bisschen typisch für dich, aber er steht draußen drauf. So möge Gott dir Schild sein, damit du in dir, im Herzen, unverzagt sein kannst.
Felix hat in ungeheurer Mühe seinem Stein auch eine ganz neue Form gegeben. Du, der du eher leise und zurückhaltend warst, hast ganz stark und deutlich „Mut“ hinein in „Welt“ gemeißelt. Dieser „Mut“ ist wie ein Stein, ein Fels, ein Wortblock in dein Leben gestellt, kräftig, fest, sicher, dir gegeben. Deine Welt sei davon erfüllt, ohne Bedrängnis und Gott schenke dir dazu seinen Frieden.
Gott ist die Liebe. Wer liebt, der ist bei Gott und Gott ist bei ihm. Das war drei Konfirmanden wichtig und sie haben ihre Specksteine mit dem Symbol für Liebe, mit einem Herz gestaltet. Felix hat ähnlich wie Christ sehr konzentriert und minimalistisch ein Herz auf seinen Stein geritzt, hinten (wir sehen es nicht) ein Kreuz. Das ganze wirkt wie ein Hinkelstein mit klarer Aussage: „Hier ist Liebe.“ Für dich sei Gottes Liebe ist felsenfest da. Jessica hat beides zusammengenommen und stärker herausgearbeitet: Ein Herzkreuz mit deinem Namen inmitten eines unbehauen Felsen. So fest möge Gottes Liebe dir immer bleiben. Und Julia hat ihrem Stein in viel Arbeit eine ganz neue Form gegeben, ein Herz mit Kreuz auf einem Fuß, auf einem Weg, den man geht: Das Herz, die Liebe, die einem immer auf allen Wegen begleitet, die so in Stein gehauen auch ungeheure Ruhe und Kraft ausstrahlt. Dabei hat Julia den Stein von seiner Oberfläche belassen, kantig, rau. So wie Julia auch ist, aber sie hat ein großes Herz. Du trägst Gottes Liebe in dir.
Laetitia hat eine wunderbare Taube, einen plastischen Taubenkopf aus ihrem Stein herausgearbeitet. Der liegt ganz zart auf dem Reststein und führt Worte des Friedens im Mund, und man hofft, dass diese Friedensworte den harten Stein wie berühren, erweichen, verändern und alles Schwere wie -Streit - endet und verwandelt wird. Diese Erfahrung wünsche ich dir. Ich glaube, dass das in dir wohnt, und Gott möge in dir allen Frieden stärken.
Nicole hat ihren Namen auf eine Wolke geschrieben und hat ihren Stein zu einer Wolke gestaltet. Enorm klar, ruhig, genau, aber voller Lebendigkeit, eine seltene Begabung, beides aufeinander zu vereinen: Ruhige Klarheit und tiefe Lebendigkeit. Gott schreibt deinen Namen in den Himmel, er macht damit auch alles klar und schenkt dir Leben, Leben bei sich, bei dem Gott, der seinen Himmel auf deiner Erde verortet. Darüber kannst du dich immer freuen.
Dass Liebe neben Hoffen und Glauben, neben Vertrauen und Zuversicht, das allerwichtigste ist, das halten uns (fast als letzte) drei Konfirmanden eindringlich vor Augen. Justin hat kein Handy aus seinem Stein gemacht. Auch, wenn´s so aussieht. Die Form spielt für ihn keine Rolle. Einzig wichtig ist, dass da Liebe drauf und drin ist. Er hat das Herz nicht herausgearbeitet, sondern rein gearbeitet, ja es wirkt fast wie ein Siegel, eingeprägt. Dass dir Liebe eingeprägt ist, wenn du es auch nicht immer zeigst, das habe ich gemerkt. Laura Lee hat die Steinform noch etwas belassen, aber zwischen die Bilder für Hoffnung und Glaube hat deutlich hervorgehoben ein Herz aus dem Stein als dessen wunderschönen Mittelpunkt herausgearbeitet. So stehst du immer im Mittelpunkt der Liebe Gottes, immer. Charlotte hat aus ihrem ganzen Stein ein Herz gemacht, zwar nicht unbedingt extrem abgerundet oder herzförmig, aber spätestens auf dem zweiten Blick erkennbar. Liebe auf den zweiten Blick ist ja fast wichtiger. Auf jeden Fall ist so ganz deutlich, dass Liebe Glaube und Hoffnung in sich trägt, und dass wer liebt, Hoffnung und Glaube hat. Gott liebt dich und so hast du immer Hoffnung und Glauben.
Dank der letzten beiden Specksteine und Konfirmandinnen können wir sehen, wie Glaube beides: Intimität, Nähe, Geborgenheit und Offenheit, Weite und Freiheit in sich trägt. Elijah hat mit viel Gedanken und Zeit aus ihrem Stein eine ganz neue Form gemacht. Eine Höhle, in der etwas, jemand im Mittelpunkt ist und beschützt, angenommen, gehalten wird und so geborgen ist. Ein wunderbares Bild für Gott, er nimmt Menschen in seinen Mittelpunkt, umarmt sie und birgt sie schützend in sich. Daraus, so liebevoll gesichert, erwächst Kraft und Liebe und Besonnenheit und es flieht alle Furcht. Elijah hat mir und uns zum Schluss dieses Bild geschenkt und ich wünsche dir, dass du diese Geborgenheit in Gott immer erfährst.
Jana zeigt uns die andere Seite des Glaubens. Die Öffnung, die der Glauben bringt. Jana hat ihrem Stein eine ganz eigene Faszination gegeben, die sie selber auch besitzt. Sie hat in den Stein eine Art Öffnung eingegraben, die irgendwie zwar enger wird, aber trotzdem fast wie ein Blick ins Unendliche wirkt. Glaube schenkt Weite und Freiheit. Mit ihm bekommt man, findet man, öffnet man sich. Du hast dich nach und nach wunderbar geöffnet. Ich wünsche dir, dass auf dein Bitten, Suchen, Klopfen immer die Weite eines Herzens trifft.

Das verspricht dir Jesus mit deinem Konfispruch. Der gleiche Jesus, der am Anfang zu Christ gesagt hat, dass er seine Lasten trägt. Jesus umrahmt meine Sätze für Euch und er selbst ist der Grundstein in all euren Steinen, das göttlich Kostbare in euch Kostbaren. Amen.



Geliebte Steine



Predigt am Vorabend der Konfirmation 2013 (20. 4. 2013)

Wundersame Steine
Gesucht. Gefunden. Dazwischen Zeit, Zeit zum Suchen und Finden. Heute Abend: Fast angekommen beim Gesuchten. Aber: Wie haben wir gesucht? Wie haben wir gefunden? Wie findet man Steine? Besondere vielleicht. Augen auf, genau hinschauen, hinbücken, aufheben, den Schmutz abreiben und zu sich nehmen.
Wie finden man Menschen? Lebendige? Auch so? Wie findet man Konfirmanden? Richtige? Wie findet Gott Menschen? Wie findet Gott euch Konfirmanden? Wie finden wir Menschen Gott, den lebendigen?
Konfirmandenunterricht ist Suche, für den einzelnen Konfirmand auf bestimmte Zeit beschränkt, für Kirche und Pfarrer lebenslang. Eine Suche irgendwie nach Leben, nach Gott. Genau mitten in der Zeit, in der junge Menschen, Ihr, auch suchen, kratzbürstig, verschlossen, unverständlich, schlampig, absolut liebenwert, sich selbst suchen.
Wir haben uns mit der Anmeldung im Juli letzten Jahres Großes vorgenommen, fast eine Vision: Gesucht: lebendige Steine. Das ist ein außergöhnliches Unterfangen. Steine sind nicht lebendig, Steine werden auch nicht lebendig, zumindest nicht einfach so. Steine sind Steine, totes, starres, festes Material, die verwandeln sich nicht, werden nicht. Steine werden geschliffen, bearbeitet, behauen, traktiert. Unter den Händen von Menschen und Maschinen werden sie zu etwas anderem, wird aus ihnen was, aber lebendig?
Gott hat eine andere Sicht auf die Dinge, auch auf die Steine. Er sieht auch euch ganz anders an. Er sieht einfach mehr, tiefer, anders eben. Er sieht, wie Steine sich verwandeln, wie stumme, tote, harte Steine lebendig werden. So führt es zumindest seine Heilige Schrift vor Auge, in Herz mit ungewöhnlichen, aber wunderschönen Bildern:

Aus Stein geboren
So lässt Gott Johannes den Täufer sagen, dass Gott Abraham aus Steinen Kinder erwecken könne. Aus Steinen Kinder erwecken. Wir wissen alle, dass Kinder anders geboren werden als aus Steinen. Und doch wäre diese wunderbare Verwandlung eine Erinnerung daran:
Wie wunderbar gewaltig es ist, geboren zu werden und zu gebären. Kinder in die Welt zu setzen, sie zu begleiten, mit ihnen zu leben, zu lieben und zu leiden. Wie gewaltig es ist, Eltern und Kinder zu sein, sich auf Leben zu verpflichten, alles zu geben und zu nehmen, auf ewige Bndung und zeitliche Freiheit; wie gewaltig Sorgenächte sind, mancher Streit, aber auch die Liebe, die uns aufgegeben ist. Und wie mühsam manchmal es ist, Eltern und Kinder zu sein und die Pubertät wie einen zweiten Geburtsprozess durchzumachen: steinig, harte Arbeit, mit Abschürfungen, aber unmittelbar lebendig.
Gott verwandelt Steine in Kinder. Mitten in der Konfirmandenzeit. Sozusagen still und heimlich. Er verwandelt sie zu seinen Kindern, zu Gotteskindern. Das ist arbeitsreich auch für ihn und gewaltig wunderbar. Er gebiert seine Kinder auch unter Mühen, aber in unermesslicher Liebe, will Euch zu seinen Kindern machen, zu solchen, die er liebt, schützt und birgt, in Freiheit seine Hand anbietet und sie niemals zurückzieht.

Steine schreien
So lässt Gott seinen eigenen geliebten Sohn hoffen: Wenn meine Jünger schweigen, dann sollen Steine schreien, sollen Steine vom Lob Gottes lebendig erzählen. Was von Gott berührt ist, kann eigentlich nicht stumm bleiben, sondern muss laut das sagen, was mit ihm geschieht, muss von der Verwandlung hörbar sprechen.
An der gegenteiligen Verwandlung von laut zu leise arbeiten wir öfter in der Konfirmandenzeit. Ihr seid oft hörbar, sehr, laut, weil ihr lebendig seid und selbstbewusst, vielleicht vieles raus muss aus euch. Und oft sind es die Stillen unter euch, die eigentlich etwas, vieles, wichtiges zu sagen haben. Worauf wir mit Ohren und Herzen warten.
Mitten im familiären Sprachgewirr versucht die Konfirmandenzeit stumme Konfi-Steinen zum Sprechen zu bringen, so zum sprechen, dass darin etwas von der Tiefe des Lebens, vom Wichtigen, vom Tragenden aufleuchtet und zum Lob Gottes wird, ein Lob, das in der Tief der eigenen Seele heilsam klingt.

Brot und Wasser
So vermag Gott aus Steinen Brot zu machen und aus Felsen Wasserquellen zu schlagen. In seiner Nähe werden Menschen satt, sollen es, müssen es. Deswegen aus Stein Wasser und Brot. Weil es manchmal Wunder bedarf und uns erinnert: Wie bitter oft fehlend und wie bitter notwendig das ist, was wir an wirklich Lebensnotwendigen brauchen für unsere Körper, aber noch mehr für unsere Seele, für die unserer Kinder.
Von diesem Lebensnotwendigen für die Seele träumt der Konfirmandenunterricht, von dem, was nach dem Leben kommt, von Menschen, die uns vorausleuchten, von Sorgen, die wir haben, von denen, die uns tragen, von fremden Anderen, von uns. Dann und wann wird aus einem steinigen Unterricht ein Moment voller Brot und Wasser für uns
Und Konfirmanden, die manchmal wie kleine Felsen und Steine still nebeneinander sitzen, werden welche, die selbst Brot und Wasser für andere sind, ein bißchen vom Lebensnotwendigen an andere weiterreichen, mit verwandeln.

Funke aus Stein geschlagen
„Ein Funke, aus Stein geschlagen wird Feuer in kalter Nacht. So wie die Nacht flieht vor dem Morgen, so zieht die Angst aus dem Sinn, so wächst ein Licht in dir geborgen, die Kraft zum neuen Beginn.“
Bei allen Verwandlungen, auch wenn wir gerade in einer fest stecken geht es um das eine: Um eure Seele, um das Lebendige in euch. Und darum, dass eure Seele, das von Gott in euch, gesehen, genährt und bewahrt wird. Von euch selbst, von allen, die jetzt für euch hier sind, von Gott.
Ein Licht in euch geborgen, das möge wachsen. Ein Funke aus Stein geschlagen, der möge aufleuchten. Feuersteine, solche aus denen man gut Funken schlagen kann, sind besondere Steine. Für mich seid ihr solche, jeder und jede einzelne. In den letzten Monaten haben wir Konfi-Steine gesucht, uns gebückt, gesammelt, beackert, behauen. Wir haben kleine Funken aus Stein geschlagen.
Funken der leisen Leidenschaft für den großen Gott, aber vor allem Funken als Licht und Wärme gegen Nacht, Kälte und Angst für Kinderseelen. Gott hat aus einem echten Zauderer Petrus, einen Felsen für seine Kirche gemacht, er hat aus einem ans Kreuz gechlagenen Menschen, Christus, den Eckstein für sein Haus aus lebendigen Steinen gemacht. Gott macht aus Menschen ganz kostbare Menschen, verwandelt heilsam sie zu sich selbst
Gesucht und gefunden. Vielleicht. Sicher. Vor allem das andere, das erste und das letzte, das was uns alle und euch heute Abend besonders berührt: geliebt. Immer und immer wieder. Von Gott geliebt. Amen.

Montag, 15. April 2013

Freundschaft


Predigt der Konfirmandinnen Annalena, Dana und Julia

JULIA
Freundschaft bedeutet für mich:
·        Spaß zu haben
·        Shoppen oder zusammen ins Kino zu gehen
·        Bilder zu machen
·        Zu Teilen, Z.B: Klamotten, Schmuck
·        Geheimnisse zu teilen
·        Erinnerungen zu teilen
·        Zusammenzuhalten
·        Sich nie alleine zu fühlen
·        Für seine Freunde da zu sein
·        Seine Freunde zu stützen
·        Mit seinen Freunden durch Höhen und durch Tiefen zu gehen
·        Freundschaft bedeutet für mich: Vertrauen
·        Und Verlässlichkeit

ANNALENA:
Freundschaften entstehen nicht von heute auf morgen, sondern die müssen über Jahre wachsen, denn wahre Freundschaften muss man auch erleben.
Ein guter Freund bewertet dich so wie du bist und ist immer ehrlich zu dir, steht immer auf deiner Seite und hält immer zu dir ob es dir schlecht oder gut geht. Wenn man sich auch länger nicht mehr gesehen oder voneinander gehört hat, fragt man nach was los ist und redet miteinander. Den es kann auch mal zu streit kommen und zu Missverständnisse, aber man sollte nachfragen und über die Probleme sprechen damit es der andere auch versteht und man Verzeiht sich dann wieder. Denn eine wahre Freundschaft bedeutet Wert und es lohnt sich, daran zu arbeiten, dass sie dein ganzes Leben lang anhält.

DANA
Es gibt falsche und wahre Freunde: Falsche Freuden holen dich aus dem Knast und sagen dir, was du getan hast, war falsch. Wahre Freunde: Sitzen in der Zelle neben dir und machen dir Mut! Falsche Freunde haben dich noch nie weinen sehen. Wahre Freunde weinen mit dir. Falsche Freunde werden dich stehen lassen, wenn die Menge das tut. Wahre Freunde werden der kompletten Menge, die dich stehen gelassen hat, ihre Meinung sagen. Falsche Freunde bleiben für ne Weile… Wahre Freunde bleiben ein Leben lang. Falsche Freunde werden das hier ignorieren. Wahre Freunde werden es lesen und ins eigene Profil einfügen! Und davon gibt es leider verdammt wenige.

Ein echter Freund sagt dir kalt die Wahrheit um dir schonlos die Kritik zu sagen. Auch wenn du es nicht hören willst. Der dich auch auf deine Fehler aufmerksam macht wenn alle anderen still sind. Der den Kontakt zu dir hält wenn die Anderen abgebrochen haben. Der dich aus deiner Finsternis rausholt und dir die Sonne zeigt. Der dir seine rechte/linke Hand anbietet um für dich da zu sein, wenn es dir schlecht geht. Er ist da wenn man ihn braucht, er stützt dich, falls du mal drohst  ein zu stürzen. So war es früher auch schon, Jesus hat sich für seine Freunde geopfert, weil er sie liebte.

JULIA
Freundschaft mit Gott bedeutet für mich:
·        In der Konfizeit habe ich eine Freundschaft zu Gott aufgebaut.
·        Ich vertraue Gott und fühle mich nie alleine.
·        Auf Gott kann ich mich verlassen
·        Ich kann ihm Geheimnisse erzählen und brauche keine Angst haben, dass er sie jemand erzählt.
·        Gott begleitet mich durch Höhen und Tiefen in meinem Leben.

ANNALENA
·        Gott ist immer bei mir Tag und Nacht, er wacht über mich und beschützt mich.
·        Gott sieht wenn es mir nicht gut geht, auch wenn ich große Angst und Kummer habe.
·        Gott gibt mir auch ein Zeichen wer wahre Freunde sind.
·        Wenn ich Kummer habe, versucht Gott mich zu trösten, in dem er mich auch weinen oder lachen lässt.
·        Wenn man einen Menschen liebt, gibt er mir ein Zeichen, in dem er mein Herz schneller schlagen lässt. Damit ich mit viel Liebe mit diesem Menschen umgehen kann. Gott ist immer und überall auf der Welt.

DANA
·        In der Konfizeit habe ich gemerkt das Gott immer bei mir ist wie ein Freund, der immmer an meiner Seite ist.
·        Gott ist wie ein Freund: Er hilft mir bei Entscheidungen, die ich nicht alleine treffen kann.
·        Freunde kommen und gehen, aber bei Gott weiß ich, er verlässt mich nie.
·        Gott zeigt mir jeden Tag aufs neue Wie viele Menschen mich lieben so wie ich bin?.
·        Gott ist wie ein Bruder/ eine Schwester: Er weiß immer wie es mir gerade geht und was ich fühle