Montag, 21. April 2014

Stille



Ansprache zum Auferstehungs-Gottesdienst auf dem Haslacher Freidhof an Ostersonntag 2014

Stille
Jetzt um 7 Uhr ist es fast ganz still hier, etwas Blättergeraschel, Füße die sich etwas bewegen, leise Stimmen; aber alles wie gedämpft, auch der Morgen noch ganz „erst erwacht“, noch vor alle, was kommt und wird. Leise.
Leise: ohne Töne, kaum Töne, kein Lärm, nichts, kaum etwas, was die Ohren hören; was von den Ohren in uns kommt.
Ganz stille wird es nie, zumindest hier in der Stadt, und doch fühlen wir Stille, können sie unterscheiden von Lärm, und brauchen Stille.
Wir bitten um Ruhe, wir sagen zu Menschen manchmal „Jetzt aber still“; wir schätzen, wenn es abends still wird, wenn wir nachts Ruhe haben vom Lärm und der Dynamik des Tags; wenn wir zur Ruhe kommen, und auch zur Stille kommen; und jeder kennt besondere Orte, besondere Zeiten, Momente der Stille, in denen wir das Gefühl haben, ganz anzukommen, ganz da zu sein, aus etwas heraus zu schöpfen, das einfach da ist. Dann ist Stille so etwas wie ein Stück der Ewigkeit.
Stille ist dann eine Qualität, bedeutet nicht weniger an Lärm, an Tönen, an Stimmen, das auch, aber vor allem meint Stille: Man hört dann wirklich, man hört etwas, die Weite, unsere Himmelverbundenheit. Wie an einem Meer stehen und auf einem Gipfel, es ist dort nicht tonlos, aber still und man hört genauer, mehr, anderes, sich selbst; und man wird nicht überdeckt von all den anderen Tönen, die sonst da sind.

Ostern
Still ist es auch an Karfreitag, den wir wie noch in Knochen haben. Still ist es an Karfreitag und am Kreuz und unter ihm.
Unheimlich still, Totenstille, starr, erstarrt, entsetzt, höchstens vereinzelte Stimmen, ganz besondere Wortfetzen, vielleicht nur der eine Schrei des Gekreuzigten.
Die eigentümliche Stille des Karfreitags setzt sich fort im Karsamstag, der eigentlich die Stille des Grabes Jesu ist, die Stille des Tot-Seins, des Ungewissen, des Übergangs, der aber nur von Ostern her vielleicht gesehen werden kann. Die Stille des Karsamstag, von gestern, ist schon ganz paradox zu dem Lärm eines ganz normalen Samstages mit seiner Betriebsamkeit und Lebendigkeit.
Ostern, Ostersonntag ist dann die Zeit des Jubels, des Hallelujas, des lauten Wegrollens des Steines vom Grab, des nie leisen Rennens der Jünger zum Grab, der Aufschrei des Erstaunens über das leere Grab, die beginnenden immer mehr werdenden Gespräche über den Auferstandenen. Ostern ist laut, ist voller Töne, voller Himmelsklänge, es ist ein ungeheuer gefüllter „Lärm“.

Friedhof am Ostermorgen
Auf dem Friedhof ist es auch eigentümlich still. Der Friedhof ist ein Ort der Stille, weil ein Ort der Gestorbenen, der Trauernden, der Tränen. Friedhofsstille.
Auch eine gefüllte Stille, die vom Leben und Sterben erzählt, von der Fülle des Werdens des Menschen, die wir kennen; auch eine Stille, die Ewigkeit atmet, die Ewigkeit der Auferstehung.
Ostersonntagmorgen auf dem Friedhof ist die Zeit, bevor der Osterjubel ausbricht, ein wunderbarer Ort und eine wunderbare Zeit:
Noch schwingt die schwere Stille von Karfreitag, Kreuz, Leid und Tod, diese gefüllte Stille in uns nach, in unserer Seele, und wir stehen kurz vor dem Jubel, ja haben den Osterjubel in uns, könnten gleich laut und freudvoll losjuibeln, belebt und begeistert, dass Gott den Tod besiegt und Jesus, das Leben selbst auferstand.

Stille Gottes
Karfreitag ist auch ein Schweigen Gottes, er selbst ist erstarrt am Kreuz, darüber, dass man seinen Sohn die Zukunft beraubt. Gott selbst ist still. Und das Unglaublichste ist die Stille des Karsamstages. Es ist wie, als würde Gott in seiner Stille etwas machen, überlegen, - oder nicht. Ein zutiefst still-spannender Moment.
Es ist wie ein tiefes, kosmisches  Luft-holen, Wort-Finden, Auf-Erstehen Gottes selbst. Am Ostermorgen wird sichtbar. Gott hat in der Stille sich selbst wiedergefunden, er handelt und spricht wieder, er atmet auf und lässt seinen Sohn auferstehen, und darüber bricht unser Jubel aus, ein Jubel aus der Stille heraus, erfüllt.

Donnerstag, 17. April 2014

Hässlichkeit tragen



Predigt an Karfreitag (19.4.2014) zu Jesaja 53

Hässlich
Hässlich stößt ab, ekelt, erschreckt, fasziniert widerlich, lässt hin- und schnell wieder wegschauen. Menschen lieben das Schöne, das Ebenmäßige, das wohl Geratene, das, was attraktiv ist, was anzieht, was berührt, bewundert wird, was Sehnsucht nach Erfüllung in wachruft.
Karfreitag ist hässlich, ein hässlicher Tag, nicht schön anzuschauen, nicht schön daran zu denken: Ein Mensch, Jesus, geschlagen, blutig, entkräftet, nackt, ans Kreuz genagelt. Karfreitag ist nicht ebenmäßig, nicht wohlgeraten, nicht ordentlich, kriegt man auch kaum hin; ist nicht gut gekämmt, entspannt, nicht Idealmaß. Karfreitag trägt ein hässliches Gesicht, eine Fratze. Die uns da entgegenschaut.

Wie so manche Tage ein hässliches Leben uns entgegenschaut, begegnet, in anderen, an uns selbst, an unserer Seele. Hässlich gemacht, geworden. Ein Leben irgendwie schräg, ungeordnet, kaputt, geschlagen, verwundet. Leben misslungen, Leben missbraucht, leben verwirkt. Ein Leben, das durch Lebensschminke, Seelenkitt, durch beschwörendes „Ach, es ist doch schön, es wird“ nur sehr schwer jenen Glanz und jenes Licht wiederfindet, ausstrahlt, das Einer auf es mal gelegt hat. Ein Leben das uns manchmal selbst anekelt, abstößt, erschreckt, das wir widerlich finden.
Wir hören den Predigttext für den heutigen Karfreitag aus dem biblischen Buch Jesaja: Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wer aber kann sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Er hat sein Leben in den Tod gegeben hat gegeben und ist den Übeltätern gleichgerechnet.

Tragen
Menschen ertragen Hässlichkeit, an sich und an anderen. Nicht leicht. Aber sie tun es. Menschen ertragen einander. Sie versuchen es. Menschen tragen einander manchmal Lasten, sie tragen Einkaufstüte ein kurzes Wegstück, sie tragen Fragen und Sorgen eine zeitlang mit, sie tragen geteilte Geheimnisse miteinander herum, sie tragen durch schlechte Tage hindurch, teilen Wunden, Schicksal, Lasten, Liebe, Krankheit, Sterben, Hoffnung
Menschen tragen manchmal schwer, sie schleppen so viel mit sich herum, an Schuld, an Uneingelösten, an Versäumten, an Verlorenen, an Verletzungen, an Leiden, an Leere, an ausstehender Hoffnung. Menschen gehen an dem, was sie tragen müssen, manchmal zugrunde, vor die Hunde, ganz innen drin und langsam.
Manches ist unerträglich, nicht zu tragen. Manches, was zu tragen ist klebt, klebt an Menschen, und Menschen bekommen es einfach nicht los, es klebt an ihnen als sei es fest an ihnen verhaftet, als sei es Teil ihrer Person, Teil ihres Wesens, Teil ihres Schicksals., als gehörte dieser Schmerz, diese Last, diese Tat, diese Schuld, diese Wunde zu ihnen, ganz zu ihnen und keiner könne dafür eintreten, keiner könne wirklich mittragen, keiner könne es ganz wegnehmen, und der Wunsch, die Not, dass einer doch es wegnehme, einfach mal wegnehme und die Last nicht mehr ertrüge, ist bitter, unermesslich.
Wir hören den Predigttext aus dem Propheten Jesaja weiter: Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Er trägt [durch seinen Wunden] ihre Sünden. Er war für die Missetat meines Volks geplagt.  Er hat die Sünde der Vielen getragen und für die Übeltäter gebeten. Die Strafe liegt auf ihm. Er hat sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat. [Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben.]

Aufhellen
Jesus ist hässlich am Kreuz. Da ist nichts schön zu sehen. Da wird einer, auf dem Gottes Glanz und Licht liegt, der wunderbare Worte sprach und spricht, der die neue Schöpfung in sich trug und trägt, da wird einer, in dem alle Hoffnung hineingeboren war ist, der Menschen das Schönste für ihre Seelen brachte und bringt, der nichts Hässliches in sich kennt und hat, der wird hässlich gemacht, der trägt Hässlichkeit an sich, der trägt Hässlichkeit.
Wenn nicht seine, dann ist das vielleicht unsere, all unsere Hässlichkeit, die er trägt; dann ist das vielleicht unsere Hässlichkeit, unsere Verletzungen, unsere Wundern, unsere Schmerzen, unsere Fragen, unsere Dunkelmomente die er ans Kreuz hinträgt, dort trägt. Vielleicht wird der Wunsch, die Sehnsucht, das Bedürfnis, die Not:
Bitte!, bitte, jemand möge meine Hässlichkeit, mein manchmal so abgrundtief hässliche, verwundetes, schuldbeladene Leben anschauen; jemand, einer, möge bitte die schräge wirre unansehnliche Gestalt meines Lebens doch irgendwie liebenswert und schön finden; jemand, wenigsten einer möge doch bitte meine Hässlichkeit ertragen, ihr standhalten, sie tragen, endlich wegnehmen. Vielleicht wird diese Not am Kreuz durch Jesus, den hässlich Gekreuzigten erhört, erfüllt, wirklich, dunkel und Licht bringend.
Wir hören die letzten Worte aus unserem Predigttext: Er wird Nachkommen haben und in die Länge leben, und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen. Er wird das Licht schauen und die Fülle haben. Den Vielen wird er Gerechtigkeit schaffen. Auf dass wir Frieden hätten und wir geheilt sein.
Amen.

Freitag, 4. April 2014

Back for Good



Predigt zur Jubelkonfirmation 2014 (6. April 2014) zu „Lobe den Herren“ (EG 316)

1. Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren,
lob ihn, o Seele, vereint mit den himmlischen Chören.
Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf,
lasset den Lobgesang hören!

Lobwort
Inmitten all der anderen Worte, der selbst gesprochenen, der gehörten, der lauten und manchmal leisen, geflucht, enttäuscht, voll Wut, klagend, bittend, bettelnd, ratlos, leer, beiläufig gesprochen, unüberlegt, inmitten all der anderen Gesichter, Hände, Herzen und Leben ist zu hören jener eine Lobgesang, der jenem Einem gilt.
Jenem, den Menschen Herr nennen, einen König, voller Ehre, allmächtig, mit großen Namen, der Licht ist und Verheißung, herrlich und gnädig. Unsere Seele, geschunden, wund gerieben, suchend, tastend, liebesbedürftig, das Zutiefste in uns wache auf, erinnere sich, denke daran, spüre und vertraue, weite sich in uns, atme und sehe, in allem Dunklen, in allen Fragen, in allem Leid, in aller Schuld, in allem, was engt, sehe in sich selbst und unserem Leben auch das Gute, Helle, die Antworten, die Menschen zu Seite, die Vergebung, den verborgenen Sinn.
Und berührt still finden Seelen, auch unsere, ein kleines Wort mit Lob darin, das größer wird, verlässt es unseren Mund; das größer wird und lauter, zusammen genommen, zusammen gehört mit all den anderen, die neben uns leben, vor uns lebten und auch nach uns sein werden; eingebettet unser Lob in deren Lob, vereint mit allen, die Gott Resonanz schenken können und wollen, vereint mit so vielen, mit dem Himmel, mit einem Stück Ewigkeit.
Mag jede Konfirmation damals vor 80, 75, 60, 50 Jahren und heute Teil dieses Lobgesangs sein und werden. Lobe den Herren …

2. Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret,
der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet,
der dich erhält, wie es dir selber gefällt;
hast du nicht dieses verspüret?

Wohlgefallen
Weit spannt Gott sein Lob, seine Liebe über uns auf. Er regiert, er führt, er erhält. Uns. Wie weit ist unser Leben aufgespannt, immer genau so weit bis an den Punkt, an dem wir leben. Jeder mit seiner Lebensspanne, weitere und weniger weitere, Menschen noch am Anfang des Lebens, Menschen in der Lebensmitte, Menschen mit Blick auf viele Jahre seit Lebensbeginn. Sie fragen: Sind da Spuren Gottes zu sehen? Hat er geführt? Hat er uns erhalten?  Sein Leben erhalten, sich am Leben halten, auch in schweren Zeiten; halten, was man bekommen, geschenkt bekommen hat, halten, wer man ist; andere bei sich halten, nahe, andere halten, fest, manche bitter verlieren. Wie und wo mischt sich Gott da ein? Was kam und kommt von ihm? Wo hat er uns bewahrt, beschützt? Wo blieb er und bleibt er eine offene, vielleicht unheimliche schmerzliche Frage.
Er aber erhält uns, unser Leben. Sicher: Wie es ihm gefällt, wie es für richtig hält, wie er will. Er aber erhält uns, unser Leben. Ganz sicher: wie es uns selber gefällt, dass wir uns selber gefallen, gefallen können, unser Leben uns gefällt, auf das Ganze gesehen, auf seine Teile, morgens im Spiegel, tagsüber im Blick der anderen, abends beim Gebet, an Punkten, an denen wir zurückblicken, im Licht gesehen. Gott handelt nicht willkürlich an uns, nicht fern ab, nicht an uns vorbei, sondern er regiert, führt, erhält uns so wie es uns selber gefällt. Lobe den Herren …

3. Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet,
der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet.
In wie viel Not hat nicht der gnädige Gott
über dir Flügel gebreitet!

Kunstwerke
Gott hat uns künstlich und fein bereitet, geschaffen. Er hat uns als filigrane Kunstwerke geschaffen, nicht unbedingt unsere Körper, aber unser Leben. Kunstwerke: Gottes Liebe, Gottes Glanz, Gottes Sinn für die Welt spiegeln sich in unserem Leben wider, zeichnen sich ab, wie ein Mosaik, im Zusammenhang seiner Tage, seiner Taten, seiner Worte, seiner Menschen. Wunderbar möchte Gott unser Leben, herrlich, gottgleich.
Fein sind wir gemacht, zart und zerbrechlich, leben immer auch angesichts von Not, von Leid, von Krankheit, von Sünde und Schuld, auch immer von diesen gefährdet. Menschen sind keine Roboter, keine Übermenschen, Menschen atmen und zweifeln, hoffen und lieben, sehnen und singen, verletzen und nehmen Seelen-Schaden, verbünden sich und gehen getrennte Wege. Wir zeichnen unser Leben ein in den Strom des Lebens, wir malen uns Leben vor Augen und versuchen unseres frei zu gestalten.
Gott hat uns dieses Leben so geschaffen und er verleiht darin Gesundheit, die wir inmitten von Krankheit leben, er breitet die Flügel seiner Liebe aus in mancher Not, wendet sich uns beharrlich freundlich zu und vergisst nie, dass wir, eine jeder, ihr Konfirmanden und Ihr lange Konfirmierte, eure Seele, das in euch, seine geliebten Kunstwerke sind. Lobe den Herren …

4. Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet,
der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet.
Denke daran, was der Allmächtige kann,
der dir mit Liebe begegnet.


Verbündet
Gott begegnet Menschen. Dazu ist Gott entschlossen. Er, der himmlische, mächtige König der Ehren vergisst nie seine Liebe zur Welt, er spürt sie und begegnet uns mit dieser Liebe. Gott fließt über in seiner Liebe, wie es sonst vielleicht Verliebte tun, und Gott ist immer verliebt. Er regnet aus dem Himmel mit Strömen der Liebe. Ein ungeheuerliches Übermaß, und wir stehen in diesem Liebesregen, in diesem unendlichen Strom seiner Liebe. In ihm gedeiht Kraft und Leben, wächst die Liebe selbst.
Damals vor 80, 75, 60, 50 Jahren haben Sie den Segen Gottes geschenkt bekommen. In fünf Wochen bekommen die jetzigen Konfirmanden den Segen Gottes zugesprochen. Dass euch die Liebe darin begegnet ist und begegnet, ist die Verheißung, in deren Geschichte Menschen sich immer wieder stellen und in der ihr jetzt steht.
Dieser Segen blickt auf den Menschen und nach vorne. Er blickt auf Menschen und schaut ihn wertvoll, nennt ihn kostbar und gut. Gottes wahrer Lobgesang sind wir Menschen. Ein jeder. Und der Segen blickt nach vorne, er legt Gottes Kraft auf und in das Leben, das er segnet, er verspricht ihm jene Ströme der Liebe. Im Blick auf unsere Lebenszeit ist nie alles gut, ist nie alles nur hell, ist manches auch dunkel, abschiedlich und schwer. Und manchmal ist unser Leben auch gerade leidbehaftet. Es ist dennoch und gerade ein von Gott gesegnetes Leben. Es ist mit ihm verbunden, mit ihm im Bunde und damit immer Teil seiner großen Liebe. Loben den Herren (Strophe 5 und 1)

5. Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen.
Lob ihn mit allen, die seine Verheißung bekamen.
Er ist dein Licht, Seele, vergiss es ja nicht.
Lob ihn in Ewigkeit. Amen.