Samstag, 21. Dezember 2019

Reichlich ausgegossen


Predigt am 1. Christtag 2019

Titus 3, 4-7
4 Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, 5 machte er uns selig – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist, 6 den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland, 7 damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben seien nach der Hoffnung auf ewiges Leben.

Aus Gottes Herz
Reichlich ausgegossen. Mitten aus dem Herzen Gottes. Mitten heraus aus Gott, aus einer Liebe, seiner Zuwendung, aus seiner Freundlichkeit heraus. Gott: der Grund, der Ursprung, vor allem und für alles. Seine Tat, seine Schöpfung.
Reichlich ausgegossen in jenem kleinen Kind in der Krippe, in jener Heiligen Nacht, die wir jedes Jahr feiern, reichlich ausgegossen in der Taufe Jesus, am Jordan, der Himmel weit geöffnet, die Stimme Gottes, sein „Du bist mein geliebter Sohn“, der Geist herabfahrend, Jesus erfüllend. Reichlich ausgegossen in all den Taten dieses Jesus, in seinen Wundern, Worten, in seiner unglaublichen Nähe zu Gott, in seiner Zuwendung, in seinen Gleichnissen, in seinem ganzen Leben, bis ans Kreuz und an Ostern.
Reichlich ausgegossen in Maria, der Jungfrau, die von nichts wusste, die Gott aus freien Gründen auserwählt hat, seinen Sohn zur Welt zu bringen, ganz von Gott geschenkt, ganz für Gott empfänglich, unbefleckt in diesem Augenblick, das „von Gott“ direkt, von seinem Herzen, zu bekommen, zu behalten, zu gebären, allein von Gott..
Reichlich ausgegossen. Es erscheint Menschen mit ihrem Weihnachten die Liebe und die Freundlichkeit Gottes. Er erbarmt sich im kleinen Kind in der Krippe ihrer und wendet sich zeitlebens in Christus in Gnade uns zu, und Menschen werden wie jungfräulich, unbefleckt, rein - und der Heilige Geist zu ihrem weihnachtlichen Geschenk.

Überreich
Überreich schenkt Gott. Überreich das in Windeln gewickelte Kind, überreich, dass die Hirten zu ihm kommen, dass die Weisen aus dem Morgenland zu ihm ziehen, ihn anzubeten, dass Gott an ihm sein Wohlgefallen hat, dass er mit Licht bekleidet ist bis ans dunkle Kreuz, reich an stillen Gebeten und tiefen Vertrauen, reich an Visionen und Anfeindungen, reich an wunderbaren Worten und Missverstehen.
Überreich beschenkt wie Maria, beseelt bis in den Körper von der Kraft des Höchsten, geblendet und verwirrt von der Engelsbegegnung, erhoben aus dem Staub der eigenen Erfahrung, groß gemachte Magd, Magnificat - der Heilige Geist kommt über sie.
Überreich der Heilige Geist über uns Menschen kommt, wie ein Platzregen der zuvorkommenden Gnade, ausgegossen und überreich über uns stürzend wie eine göttliche Liebesflut, wir überschüttet von göttlicher Freundlichkeit, hineingenommen in Gottes Leben, in Jesus Christus und seine Lebens- und Sterbegeschichte, in Mariens Engelsbegegnung, einer heiligen Schwangerschaft, in ihren Weg.

Weggespült
Ausgegossen, überreich und alles wird wie weggespült. An einem abgelegenen, aber verheißenen Ort erblickt Gottes Sohn das Licht der Welt, in die Finsternis kommt er und sie ergriff ihn nicht, am Jordan ist auch für ihn der Ort der Sünden und der Bitte um Vergebung, verborgen bleibt Vielen seine göttliche Art – bis heute, er wird abgelehnt und gekreuzigt. Stirbt für der Menschen Sünden und wendet an Ostern alles ins Leben.
Maria fürchtet sich, als der Engel ihr erschien, sie sieht in dem Gott, der ihr die wunderbare Geburt ansagt, jenen Gott, der die Mächtigen stürzt, und nach der Geburt ist für sie nichts mehr, wie es war; ihr Leben veränderte sich radikal, umstürzend.
Ausgegossen, überreich und wie weggespült wird der Menschen eigene Selbstgerechtigkeit, sie werden durch das Ausgießen des Geistes erneuert, neu und mitten im eigenen Leben widergeboren, ihr Leben wird ein anderes, kann nicht das gleiche bleiben, immer wieder, ein ständiges Lebensbad, ein immer wiederkehrendes Weihnachten und mit ihm die Kraft und Aufforderung, das eigene Leben rein zu machen von Arg und Schlimm, sein eigenes Leben neu zu denken, zu sehen, von Gott empfangen neu zu leben.

Erfüllt
Überreich ausgegossen und vollkommen erfüllt. Jesus, das kleine Königskind, ist Gott ganz und gar. In ihm lebt und denkt, sieht und handelt Gott, In ihm sehen Menschen Gott, entdecken ihn, haben heilsamen Kontakt zu ihm, werden selbst in Augenblick ein Stück von Gott. Jesus ist erfüllt vom göttlichen Geist, von dieser wunderbaren Idee vom Leben, und trägt dies in jeder Begegnung weiter, in Worten, die ihn tragen, in Bildern, die ihn zeichnen, in Trost und Gebet, die ihn atmen. Er ist unser Heiland, unser Retter, unser Mittler.
Maria wurde vom Heiligen Geist schwanger. Sie trug den, der den Geist in sich trugt und trägt, in sich, trug ihn aus und gebar ihn in unserer Welt. Sie hatte den Erfüllten und alles Erfüllenden in sich, überreich, überbordend unmittelbar aus dem Herz Gottes gezeugt, hielt sie ihn menschliche Zeit in sich, um ihn dann als himmlisches Leben auf Erden zu entlassen.
Überreich ausgegossen und vollkommen erfüllt. Das werden Menschen durch Weihnachten. Es kommt das zur Welt, was sie zu erfüllen vermag, was ihnen Leben sein kann, Halt und Trost in dunklen Tagen, Nahrung an kargen, Grund zum Loben an schönen, Gemeinschaft mit anderen. Menschen werden durch dieses an Weihnachten sichtbar zu leben beginnende Leben Gottes erfüllt. Sie werden selig, glücklich getröstet. Sie werden gerecht, Menschen, an denen Gott sein Wohlgefallen und seine Freude hat. Sie werden Erben der Hoffnung und des ewigen Lebens. Ihr Leben bekommt den Horizont der Ewigkeit in seine Zeit, das Versprechen von Treue und Bleibenden.
Menschen werden auf Lebenszeit schwanger vom Heiligen Geist. Amen.

Hohl


Predigt zu Heiligabend 2019

Ortsuche
Gott sucht einen Ort, seinen Ort. Seit der Schöpfung sucht er ihn. Ein Ort für sich, seine Liebe, seine Kraft, seine Herrlichkeit. Er sucht ihn durch den Mund der Propheten, durch den Weg mit seinem heiligen Volk. Er sucht ihn mit mir und mit dir, mit uns, schon immer und jeden Tag und er sucht ihn bis zum Ende aller Zeiten, wenn Gottes Gegenwart vollgültig hereinbricht und alles erfüllt, wenn er seine Hütte bei den Menschen aufgerichtet und alle Menschen aller Zeiten sein Volk sind. Solange sucht Gott einen Ort, seinen Ort, an dem er da ist, gegenwärtig ist, er auf die Welt kommt, auf meine und deine, der Ort, an der er sich verschenkt.
Menschen suchen Orte, mehr oder weniger. An einem bestimmten Ort werden sie geboren, an einem bestimmten Ort sterben sie, an Orten wohnen sie, meistens an verschiedenen, und alle diese Orte tragen Namen, sind Wohnorte und Lebensorte, gefühlte und gefüllte Orte - mit dem, was dort mit und durch Menschen geschieht, Orte, die weit beginnen und ihren Zirkel immer kleiner ziehen, die im Ort im Ort, im Raum, Zimmer, im Gegenüber am Tisch, im Wachen nachts im Bett, im Lieblingssessel, im Alleinsein enden. Menschen sind verortet, immer, irgendwo, daheim, da, abwesend, gesucht, verloren, zusammen. Menschen sind ortlos, manchmal, äußerlich und innerlich, entwurzelt, suchend, von Ort zu Ort vage ziehend, auf Lebenswanderschaft, und Menschen kennen Un-Orte, Schrecklich-Orte, Leidens-Orte, auch Innen und Außen. Orte, an denen besser nicht zu sein ist, die Schmerz, Verletzung, Demütigung an sich tragen. Orte, in all den vielen Orten, die Menschen haben, finden und suchen Menschen.

Gefunden
Gott hat einen Ort gefunden. Weit zuerst ist zu hören, dass sich alle Welt schätze ließe, und dass dann aus der Höhe für die Erde was geschehe, dass die Engel gen Himmel führen. Gott hat einen Ort gefunden. Immer näher: da Quirinius Stadthalter in Syrien war, wo zwei Menschen auszogen aus einem Land in das andere Land, vom galiläischen ins judäische, wo es immer konkreter wird, wo es der eine Orte den anderen wechselt: von Nazareth nach Bethlehem. Von Wegen und Straßen, Gegenden und von „auf dem Feld in der Nähe“ ist die Rede.
Und von keinem Raum in der Herberge ist die Rede. Als würde Gott im letzten Augenblick suchen und doch nicht finden, als würde er den Fokus seines Weges im Kosmos, zwischen Höhe und Erden, in den Gegenden von Ländern immer stärker konzentrieren und fast finden und dann doch nicht finden: Kein Raum, kein Platz kein Ort für Gott in dieser Welt.
Und dann findet Gott doch, hat er gefunden. In Windeln gewickelt hat er sich, zu schützen sich als Frischgeborener, und dann hat Gott sich hineingelegt in jene Krippe, in jenen Futtertrog, der im Notbehelf des Stalles, zufällig und absichtlich da stand, wahrscheinlich dreckig, voll Heu und voll Stroh, zweckentfremdet. Wo sonst Tiere daraus essen, hat er sich hingelegt, ins Grobe, Gebrauchte, Abgenutzte, für diesen Anlass Ungewöhnliche, in diesen hölzernen länglichen offenen Behälter. Gott hat seinen Ort gefunden.

Ich Futtertrog
Gott sucht und findet mich. Von Ferne kommt er mir nah, vom weit Abstrakten werde ich sein Konkretes. Im Suchen meiner Orte, im Bewohnen, Ziehen, Bleiben sucht Gott mich jede Weihnacht und findet mich.
Im Futtertrog, in meinem Futtertrog. Genau da, wo er an mir diese Erfahrung macht: Kein Raum. Kein Raum bei meinem Menschen, da findet er mich. Kein Raum für Gott, kein Platz im Leben für ihn, zu besetzt bin ich mit anderen Gedanken, mit mir und meinem gewollten Leben, zu abgeschirmt, zu unzugänglich, zu wenig Raum. Da findet mich Gott, wie damals.
Gott findet mich nicht an meinen mir üblichen, gewohnten Orten, an denen ich vielleicht denken mag, da könnte er mich finden, da würde er mich suchen. Er findet mich an meinem Not-Ort, an meinem Ausweich-Ort, an meinem unverhofften, überraschenden, eigentlich für die Begegnung mit Gott scheinbar ungeeigneten, unpassenden, ja unbrauchbaren Orte, dort sucht und findet mich Gott. In meinem Futtertrog.
In weiße Lebens-Windeln gewickelt legt Gott sich hinein an diesem meinen Ort. Ich, mein Stück vom Leben muss nur hohl genug sein, hohl, offen, länglich muss ich ein Behälter werden für ihn, wie jener merkwürdige Futtertrog von damals. Und Gott legt sich hinein an diese meine hohle Stelle, ja, vielleicht wird sie erst hohl und empfänglich durch sein Hineinlegen, wie damals, er macht mich ihm zart gefügig, ich werde geformt, gemacht, zum Trog seiner Liebe, seiner Gnade, seiner Herrlichkeit, seiner lebenslangen Suche.

Krippe werden
Und wie sich damals in jener einen Nacht der einfache Futtertrog, das Unpassende verwandelt hat zur Krippe für Gottes Sohn für alle Zeit, und wo seitdem Menschen den dürren Futtertrog ausschmücken, Bilder von ihm malen, den holden Knaben mit lockigen Haar hineinsingen, drumherum Figuren, Holzställe, Berge, ganze Landschaften stellen und sie das Ganze dann Krippe, ja Weihnachtskrippe nennen.
So auch ich und wir, verwandeln uns an Weihnachten, vom Futtertrog, vom hohlen Behältnis für Gottes Hineinlegen in die Krippe zu seiner Krippe in dunkler Nacht, zu Menschen, die er hohl gefunden hat, die er zu seinem wunderbaren Ort macht, zu einem zutiefst von ihm erfüllten. Amen.

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Wortgewalt


Predigt am 2. Advent (8.12.2019)

Lukas 21, 25-22
25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, 26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. 28 Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: 30 wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass der Sommer schon nahe ist. 31 So auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. 32 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht. 33 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.

Wo Tod den schwarzen Schatten wirft
Es mangelt nicht an Worten im Advent. Selbst die Stille scheint noch wortgeschwängert. Worte füllen unsere Ohren, unsere Briefe, unsere Augen, überall, als seien Worte, so viele Worte notwendig, um das eine alljährlich Wunderbare auszusagen, zu meinen, zu transportieren. Worte in Adventskalender, in Adventskonzerten, auf den Märkten und Weihnachtsfeiern. Worte aus Lautsprechern, im Miteinander am Glühweintisch, verschickt millionenfach als Briefe, als Geschäftspost mit herzlichen Weihnachtsgrüßen, viele Worte in Gottesdiensten, in Predigten, in Andachten, in adventlichen Hirtenbriefen evangelisch wie katholisch.
Es ist ein merkwürdiges Worterauschen in dieser denkwürdigen Zeit, irgendwie schon gefüllte Worte, die das Wunder atmen, in sich haben, doch auch so viele leere, dahin gesagt, beiläufige Worte, Worte, die eher leer sind, die einlullen, benebeln, die gar nicht wirklich meinen, bringen, was sie vorgeben zu tragen, zu sagen, und doch mitten darunter, vielleicht darin: So manches schönes Wort, klitzekleines heiliges Wort, das in sich trägt das Wunder, das kurz offenbart, mir und dir gibt, diese Worte gibt es auch, in Klang und in Buchstaben, mit Stille und Vielsagendem, Erlösendes.
Und manches Wort wirft aber auch einen langen schwarzen Schatten, auch und gerade im Advent.
Bei all diesen unzähligen Worten: Was machen sie aus denen, die sie hören und sprechen, die sich in ihnen bewegen. Was machen diese Adventsworte und ihre Welten mit den Menschen im Advent? Wie prägen, formen sie Adventsmenschen?

Heb in den Himmel dein Gesicht
Menschen im Advent, in ihrem Advent, die in allem ihr Gesicht in den Himmel heben. Wie aus einer kleinen Höhle gekrochen, geduckt, vorsichtig, ahnend, wissend: Da könnte ein Horizont sein, ein anderer, ein neuer. Da kommt etwas auf sie zu. Menschen in Spannung versetzt, in Anspannung, die treibt, die ängstigt, die erwarten lässt, die ehrfurchtsvoll herausbewegen lässt, aus Dunkelheit, aus Sicherheit, aus Normalität. Menschen, die sich hinauswagen, die wissen, es könnte um was gehen, es wäre etwas Tiefes zu gewinnen, es würde Leben bedeuten.
Menschen im Advent, die sachte aufsehen, aufmerken, die etwas sehen schon, etwas hören schon, die aber noch mehr hören, vernehmen, sehen, bekommen möchten. Menschen, die ihre gekrümmten Seelen und Häupter ein wenig erst spüren, aufrichten, erheben und beginnen zu gehen, innerlich mitten im stinknormalen Advent bereitet für den wirklichen Advent. Menschen ergriffen, aufhorchend, erschreckt, gewaltig irritiert und bewegt.
Ihre Erlösung naht. Das Stücken Gott für ihr Leben!
Menschen, die bang spüren: Gott kommt wirklich zu mir, und wenn er wirklich zu mir kommt, dann wird das mich verändern, dann kann ich doch nicht einfach derselbe bleiben, wie zuvor. Menschen, die Angst bekommen, eine heilige Angst vor dem Ungeheuren, was sich ihnen heilsam, rettend naht. Menschen, deren Leben kurz ins Wanken, aus den Fugen gerät, in deren Leben ein Aufbruch passiert, ein Aufbruch, der auch etwas Umwälzendes in sich trägt, umwälzend für ihr kleines Leben. Es möchte Gott über sie kommen, es wird damit auch und nicht weniges vergehen, vergehen müssen, sich ändern, anders werden, verwandeln, weggenommen und neu hinzukommen.
Gott kommt gewaltig. Heb in den Himmel dein zartes Gesicht.

Die Liebe geht nicht mehr verloren
Und dabei geht die Liebe nicht mehr verloren. Der Retter ist geboren. Schon lange vor uns. In all den vielen Worte im Advent da wohnt auch seins. Vielleicht als stiller Grundton, als zarte Melodie, als etwas, was uns berühren, suchen, finden mag und kann. Als Wort das immer mitschwingt, mitredet, dabei ist, vielleicht geduldig Unsinn erträgt, Diskussionen heimlich führt, das die Wahrheit immer wieder erinnert, das in all dem Wortemeer nicht zu zerstören ist durch kein schwarze Schatten werfendes Wort. Das Wort, das einfach beharrlich immer da ist und bleibt, treu, zuverlässig, warten, kommend, umgebend, haltend.
Sein Wort, das nicht verloren geht, das spricht, selbst hört, sagt und wagt, sich hingibt und tröstet, das lebendiges Wort ist, demütig und scharf, seelsorglich und klar. Sein Wort, das aus dem Nichts kam und kommt, das vor allem schon da war und nach allem noch sein wird, das alles in sich trägt und zur rechten Zeit schenkt, das verunsichert und stärkt, das aufrüttelt und birgt, das motiviert und führt, das Licht schenkt und Licht ist.
Sein ewiges Wort in aller Zeit gleich gegenwärtig, vernehmbar im weiten Raum der Kirchen, zurückhaltender in anderen Räumen, immer da, immer bereit, immer uns alle heilsam umfassend. Sein Wort, das mit uns in die Zukunft schaut, unseren Blick wendet, uns aufhebt und schauen lässt, sehen lässt den, der da kommt. Sein Wort, das uns fordert, herausfordert, mitunter provoziert mit seiner Klarheit, mit seiner bestechenden Vision, mit der neuen Wirklichkeit, die es uns vor Augen stellt, malt, predigt. Sein Wort versehrt in Abermillionen Weltwirtgefechten, am Kreuz verspottet und verhöhnt, auferstanden aus dem Grab, weitergesagt seit Jahrhunderten.
Sein Wort, das uns adventlich macht. Gewaltig. Bestimmt. Erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Amen